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Jane Goodall: „Wir brauchen eine Pandemie der Hoffnung“

BY Andreas Renner | 13. Februar 2021 | Topthema

Jane Goodall kämpft seit über 60 Jahren für den Schutz der Natur. Die Dokumentation „Jane Goodall: Hoffnung“ erzählt vom Wirken der Britin, die noch immer an 300 Tagen im Jahr weltweit für Ihre Anliegen wirbt.  

Jane Goodall: „Wir brauchen eine Pandemie der Hoffnung“

Jane Goodall kämpft seit über 60 Jahren für den Schutz der Natur. Die Dokumentation „Jane Goodall: Hoffnung“ erzählt vom Wirken der Britin, die noch immer an 300 Tagen im Jahr weltweit für Ihre Anliegen wirbt.  

Sie reisen normalerweise mehr als 300 Tage im Jahr um die Welt in Ihrer Mission für den Tier- und Naturschutz. Das können Sie derzeit aufgrund der Corona-Pandemie nur sehr eingeschränkt oder gar nicht tun. Fällt das schwer?

Ich bin 87 und Freunde sagen zu mir, ich sollte kürzertreten. Aber die Wahrheit ist: Ich habe nicht mehr sehr viel Zeit übrig und sollte daher nicht kürzertreten, sondern noch mehr Gas geben (lacht). Ich möchte noch mehr Kinder, Jugendliche und junge Menschen für mein weltweites Umwelt- und Sozialprogramm ‚Roots & Shoots‘ gewinnen, das schon in mehr als 100 Ländern aktiv ist. Mir geht es dabei nicht nur um die Erhaltung der Natur, wir Menschen müssen auch lernen uns nicht mehr gegenseitig umzubringen. Mein Engagement ist sehr erfüllend und es hält mich geistig frisch, denn ich treffe überall auf der Welt Menschen, die meine Ansichten teilen und hoffentlich weiter tragen in andere Gesellschaftsschichten. Das einzige, was mir bei den vielen Reisen fehlt, ist das Übernachten in freier Natur. Ich tausche jederzeit einen Schlafsack unter dem klaren Sternenhimmel gegen ein Hotelbett ein, aber leider ist das nicht mehr so oft möglich.

Wie bewerten Sie als Wissenschaftlerin die Corona-Pandemie?

Es ist interessant – wir haben schon mehrere Pandemien erlebt und alle hatten den gleichen Ursprung. Meistens hat sich ein Virus von Tieren auf den Menschen übertragen. Aber kein bisheriger Virus hatte so große Auswirkungen und verursachte so viel Chaos wie dieser. Wir haben nichts gelernt aus den Erfahrungen der Vergangenheit. Meine Hoffnung ist es, dass wir es diesmal besser machen und etwas ändern. Dass wir endlich verstehen: Eine Pandemie wie diese ist das Ergebnis von der Art und Weise, wie schlecht wir lebende Tiere in Fleischmärkten und Tierfabriken behandeln. Wenn wir das einsehen und aus Fehlern lernen, können wir solche Pandemien in Zukunft verhindern.

Haben Sie Hoffnung, dass ein Umdenken tatsächlich passieren wird?

Hoffnung kann genauso ansteckend sein wie ein Virus. Eine Pandemie der Hoffnung ist was wir dringend brauchen. Der Mensch hat den Intellekt, um zu überleben. Er muss ihn nur nutzen. Was mir wirklich Hoffnung gibt sind die jungen Menschen. Durch mein Jugendprogramm „Roots and Shoots“ treffe ich engagierte junge Leute auf der ganzen Welt. Ich sehe die Hoffnung in ihren Augen und in ihren Taten. Sie wollen eine bessere Welt, krempeln die Ârmel hoch und packen an. Der Aktivismus ist wieder lebendiger.

Gleichzeitig wird es offenbar selbst auf höchster politischer Ebene verstärkt akzeptiert, dass man die Wissenschaft nicht immer allzu ernst nimmt – oder aus politischen Gründen ausblendet. 

Immer mehr Menschen empfinden, dass sie etwas tun sollten gegen diese Art von Politik und gegen ignorante  Machthaber. Schüler, Teenager, junge Menschen und selbst die Älteren begehren auf und engagieren sich wieder mehr auf lokaler Ebene für politische und gesellschaftliche Projekte. Inklusive dem Tier- und dem Naturschutz. Das gleiche gilt für die Wissenschaftler, die sich zu lange in ihren Elfenbeintürmen verschanzt haben. Auch sie kämpfen wieder mehr für ihre Überzeugungen. Ganze Länder stemmen sich gegen den Weg, den Trump eingeschlagen hat. Ich sehe dadurch eine Chance, dass die Welt näher zusammenrückt, weil man erkannt hat, dass diese Art von Politik nicht zu dulden ist.

Die neue Generation von Aktivistinnen tragen Namen wie Greta Thunberg. Was halten Sie von ihrer Art und Weise gegen Missstände zu protestieren und ein Umdenken anzuregen?

Nun, sie hat große Aufmerksamkeit bekommen, das ist sicher. Aber Greta geht Dinge anders an als ich. Ich habe immer die Konversation gesucht, anstatt zu attackieren. Tatsache ist ja: Einen Umdenkungsprozess selbst bei streng profitorientierten Firmen zu erreichen, ist möglich. Clean Energy, Fair Trade und nachhaltige Produktion sind nur einige Schlagworte, die in Firmen immer mehr an Bedeutung gewinnen. Der frühere Chef von Unilever etwa, Paul Polman, hat damals vieles umgestellt in seiner Firma. Seit er nicht mehr bei Unilever ist, engagiert er sich auch persönlich sehr stark für den Umweltschutz mit seiner Organisation. Er ist ein Paradebeispiel dafür, dass sich etwas bewegen lässt – selbst auf höchster Industrieebene. Aber dafür braucht es konstruktive Kommunikation.

Der „Earth Day“ feierte sein 50-jähriges Jubiläum. Besteht die Gefahr, dass der Sinn und Zweck dieses Gedenktages untergeht in der weltweiten Corona-Krise?

Ich hoffe, dass wir die Aufmerksamkeit um die Corona-Krise nutzen können, um gleichzeitig über den Sinn des „Earth Day“ zu sprechen. Meine Hoffnung ist es, dass die Menschen ihre Ansichten und Gewohnheiten ändern und realisieren, dass unser fehlender Respekt vor der Natur überhaupt erst zu dieser Corona-Krise geführt hat. Was interessant ist: Die Vereinten Nationen haben jüngst erneut den „International Day of Conscience“ begangen. Da waren eine Menge Redner eingeladen, aber nicht ein einziger von Ihnen hat über unser Bewusstsein gegenüber Tieren oder der Natur gesprochen. Ich war geschockt. Ich hoffe, wir können das am „Earth Day“ besser machen und bei den Konversationen über unsere Erde die Tiere und die Natur nicht vergessen.

In der  Dokumentation „Jane Goodall: Hoffnung“ (National Geographic) reflektieren Sie auch über ihr Lebenswerk. Haben Sie nach Jahrzehnten des Kämpfens für den Tier- und den Naturschutz das Gefühl, mit Ihrer Arbeit etwas bewirkt zu haben?

 Ich könnte Hunderte von Erlebnissen, Begegnungen und Konversationen schildern, bei denen mir klar wurde, wie wichtig und effektiv meine Arbeit vielfach war. Eine Begegnung hat mich ganz besonders berührt. In Südkorea traf ich bei einer Lesung Schüler, alle so um die 16 Jahre alt. Einer von ihnen sprach mich an, er schwitzte und war sehr nervös. Er sagte: „Ich habe ein ganz besonderes Geschenk für Sie“. Er griff in seine Tasche, nahm meine flache Hand, legte sein Faust hinein, öffnete sie langsam und sagte: „Ich gebe Ihnen meine Liebe. Aus tiefem Respekt für alles, was Sie für den Tier- und Naturschutz getan haben“.

Auf was sind Sie am meisten stolz? 

Dass ich sehr vielen Menschen dabei helfen konnte zu verstehen, wie komplex auch das Tierreich ist. Und wie schlecht wir dieses oft behandeln. Und dass ich helfen konnte die Gattung der Schimpansen auf eine Weise zu studieren, die es uns heute erlaubt, diese Tiere sehr viel besser zu verstehen. Sie sind keine Vegetarier, wie man sehr lange angenommen hatte. Und sie sind fähig, Werkzeuge wie etwa Äste zu nutzen, um an Nahrung zu kommen. Das waren zwei der wichtigsten Erkenntnisse meiner Forschung. Schimpansen sind den Menschen von allen Tieren am ähnlichsten – und wie wir haben sie ein ausgeprägtes Gewaltpotential. Das ist eine traurige, aber ebenfalls eine wichtige Erkenntnis. Ich wurde in den 1960ern und 70ern vielfach kritisiert für meine Methoden. Weil ich etwa festgestellt habe, dass Schimpansen Persönlichkeiten haben. Mittlerweile ist das allgegenwärtig anerkannt. Ich bin stolz darauf, dass ich mich als Frau durchsetzen konnte gegen viele männliche Skeptiker.

Glauben Sie Ihr Wirken wird weitergetragen von anderen Generationen?

Ja, auf jeden Fall. Mein Institut wird nicht sterben, wenn ich nicht mehr bin. Wir haben soviel erreicht und werden auch weiterhin einen Unterschied machen. Was mich sehr freut: Zwei meiner Enkel helfen aktiv dabei mein Lebenswerk in Tansania weiter zu führen. Der jüngste Enkel überlegt noch, es kann aber sein, dass auch er noch einsteigt und ebenfalls Teil der Goodall-Legacy wird.

Ein Freund von Ihnen ruft in der Dokumentation auf: „Wir können alle ein bisschen wie Jane sein“. Welchen Teil von Jane Goodall würden Sie gerne in anderen Menschen sehen?

Geduld haben. Und Respekt zeigen anderen gegenüber. Meine Mutter hat mir immer gesagt: ‘Höre anderen wenigstens zu, auch wenn du anderer Meinung bist. Denn womöglich haben Sie eine Sichtweise, an die du noch nicht gedacht hast.‘ Ich weiß aber auch: Es gibt absolut böse Menschen, die nur an sich selbst denken, an ihre Machterhaltung, ihren Ruf, ihr Geschäft und ihr Geld. Mehr muss ich wohl nicht sagen.

 

 

 

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