Hugh Hefner: das bewegende Leben des amerikanischen Playboys
Hugh Hefner: Ein Gesellschafts-Rebell, der mit Playboy eine der bekanntesten Marken der Geschichte schuf, ist tot. Er starb mit 91 Jahren in Los Angeles.

Matt Whelan als Hugh Hefner mit Shara Connolly als Barbi Benton in American Playboy: The Hugh Hefner Story. Photograph: Rodelio Astudillo/AP
Den Playboy gegründet mit 8.600 Dollar Startkapital
Hugh Hefner stammt aus Chicago. Nach der High School diente er während des zweiten Weltkrieges in der Army als Autor für die Militärzeitung. Im anschließenden Studium festigte er seine Schreibkünste und landete schließlich als Journalist beim Esquire-Magazin. Nachdem ihm eine Gehaltserhöhung verweigert wurde, entschloss sich Hefner sein eigenes Magazin zu gründen. Mit 600 Dollar Eigenkapital und 8.000 Dollar von Investoren (1.000 Dollar steuerte seine Mutter bei) begann Hefner im Frühjahr 1953 seine Idee von einem neuen Männermagazin in die Tat umzusetzen.
Von Stag-Party zu Playboy
Eigentlich sollte das neue Männermagazin „Stag-Party“ heißen (Stag-Party = Junggesellenabend). Doch das amerikanische Stag-Magazin drohte mit Klage, wegen Urheberrechtsverletzung. Und so wurde aus Stag-Party schließlich Playboy. Art Paul, der erste Art Director des Playboys, erschuf den berühmten Hasenkopf, der seit der zweiten Ausgabe (1953) den Playboy schmückt und bis heute noch in seiner Ursprungsform verwendet wird.
Hefner machte Marilyn Monroe zum Star
Den ersten Titel schmückte das freizügige Foto einer damals noch unbekannten Marilyn Monroe, das Hefner für 500 Dollar eingekauft hatte. Ein cleverer Schachzug: der Playboy (Verkaufspreis: 50 Cent) ging im prüden Nachkriegs-Amerika weg wie warme Semmeln. Innerhalb eines Jahres hatte die Auflage mehr als eine Millionen Exemplare erreicht. Die Abbildungen nackter Frauen sorgte in den konservativen USA aber nicht nur für Begeisterung. Politiker und die Kirchen sahen in dem Magazin einen Angriff auf die Werte der Gesellschaft und der Familien. Frauen als Sexobjekt: das brachte nicht nur konservativen Gruppierungen auf die Palme, sondern auch Feministinnen.
Mehr als ein cleverer Verleger
Hefner ging noch weiter: Er präsentierte sich selbst als Frauenheld, der sich Playboy-Bunnies wie Haustiere hielt in seiner berühmten Playboy-Manison in Los Angeles. Tatsächlich aber ist Hefner war als nur ein cleverer Verleger, der mit Sex Geld verdiente. Er wurde auch zum Vertreter für soziale Gerechtigkeit, war ein Verfechter der Bürgerrechte und setzte sich für die Redefreiheit, Rechte von Homosexuellen und sexuelle Freiheit ein. In 2010 rettete Hugh Hefner den bekannten Hollywood-Schriftzug zum zweiten Mal nach 1978 vor dem Verfall, diesmal mit einer Spende von 900.000 Dollar. Mit dieser hatte Kalifornien die nötige Summe von insgesamt 12,5 Millionen Dollar zusammen, um das Grundstück zurückzukaufen und es vor dem Abriss durch den Eigentümer zu bewahren.
Erlebnisse aus erster Hand geschildert
Die Dokuserie „American Playboy“ ist das Ergebnis eines nie zuvor dagewesenen Zugangs zu Tausenden von Stunden bisher unveröffentlichter Aufnahmen aus den Archiven des Playboys und Hefners. Der 91-jährige Hugh Hefner hat sich selbst auch stark in die Entstehung und Produktion von „American Playboy: The Hugh Hefner Story“ eingebracht und so seine Erlebnisse und Geschichten aus erster Hand einfließen lassen.
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