Im März feierte Adam Levine seinen 40. Geburtstag. Im Interview mit Andreas Renner berichtet der „Maroon 5“-Sänger, warum er angekommen ist im Leben.
Sie sehen recht frisch aus – dafür, dass Sie ein einjähriges Baby Zuhause haben?
Unsere kleine Gio gönnt uns mittlerweile jeden Monat ein bisschen mehr Schlaf. Sie ist ein gutes Kind (lacht).
Ist Ihre älteste Tochter Dusty auch mal eifersüchtig auf Gio?
Überhaupt nicht, sie geht völlig auf in der Rolle als große Schwester. Das erste, was sie nach dem Aufwachen tut, ist zu Gio zu rennen und sie erstmal zu küssen.
Sind Sie denn grundsätzlich ein Papa, der im Alltag auch mit anpackt und mal Windeln wechselt?
Auf jeden Fall. Alles andere würde meine Frau Behati auch gar nicht durchgehen lassen. Sie stammt aus Namibia und ist als Pastorentochter recht traditionell aufgewachsen. Für sie ist es daher absolut wichtig, dass die Rollenverteilung von Männern und Frauen im Haushalt ausgewogen ist. Sie würde mir schon in den Hintern treten wenn ich daheim den Macho spielen würde (lacht).
Wie geht es weiter mit der Familienplanung – geht da noch was?
Ich denke schon, wenn es nach mir geht auf jeden Fall. Aber ich überlasse meiner Frau das Timing, wann sie wieder schwanger werden will.
Vielleicht pünktlich zum 40. Geburtstag im März …
… das wäre mal ein ganz besonderes Geschenk.
Blicken Sie mit Freude auf diesen Meilenstein im Leben?
Es fühlt sich wirklich gut an 40 zu werden in dieser Phase meines Lebens. Die ersten vier Jahrzehnte meines Daseins haben es ziemlich gut gemeint mit mir. Ich bin dankbar dafür und werde das auch entsprechend feiern.
Es gibt noch mehr Grund zu feiern in diesem Jahr: Behati und Sie begehen im Juli Ihren fünften Hochzeitstag.
Dafür, dass ich eigentlich ursprünglich mal dachte ich würde nie heiraten wollen, bin ich wirklich sehr, sehr glücklich. Verheiratet sein ist toll – vor allem mit dieser Frau. Und Papa zu sein ist das beste Gefühl der Welt. Ich liebe es. Diese Kinder machen soviel Spaß.

Inwiefern hat Vatersein Sie verändert?
Es hat mich sehr positiv verändert. Es dreht sich nicht mehr alles nur um mich im Leben. Diese kleinen Wesen sind nun das Wichtigste. Wir haben viel Glück gehabt bisher, unsere beiden Mädchen sind wirklich entspannte Kids. Sie sorgen mit ihrer unschuldigen Art ganz unbewusst dafür, dass wir als Eltern automatisch auch reifen. Man versucht der beste Vater zu sein, der man nur sein kann. Das ist eine Herausforderung, die man fast unterbewusst annimmt. Es geht dabei nicht um Perfektion, die gibt es nicht. Jeder macht Fehler. Es ist vielmehr diese innere Stimme, die in einen in Einklang bringt mit den natürlichen Instinkten. Das ist ein sehr spannender Prozess, der sich bei aller Anstrengung aber eben auch verdammt gut anfühlt.
Wie oft haben Sie diese Emotionen für Ihre Kinder schon in Lieder verpackt?
Ich singe den beiden eigentlich jeden Tag irgendetwas vor. Manches macht absolut keinen Sinn – es sind einfach nur Quatschlieder, dir mir gerade in den Sinn kommen (lacht). So war das immer bei mir, auch als ich noch in Wohngemeinschaften oder mit meiner Frau noch ohne Kinder gelebt habe. Ich singe ständig irgendwelche Songs, die mir gerade in den Sinn kommen. Gut, dass andere Menschen die nie zu hören bekommen.
Ihre deutschen Fans werden Sie im Sommer live zu hören bekommen wenn Sie mit Ihrer Band “Maroon 5“ mehrere Konzerte spielen. Nehmen Sie die Familie mit auf Tour?
Mal sehen, es könnte vielleicht klappen. Es ist natürlich schöner die Familie bei sich zu haben. Jeder Tag, den ich von den Kindern getrennt bin, ist echt hart. Ich freue mich aber schon sehr auf Deutschland. Ich mag die Kultur dort, die sehr viel älter und gewachsener ist als in Amerika.
Neben der Musik sind Sie auch noch als Werbepartner vonL’Oréal für deren Männer-Kosmetik aktiv. Wenn Ihnen das jemand vor 20 Jahren erzählt hätte …
… dann hätte ich ihn ausgelacht. Die Wahrheit ist: als Teenager habe ich unter schlimmer Akne gelitten. Wenn ich damals schon gewusst hätte, dass ich später mal Sprecher für eine Hautpflege-Serie werde, hätte ich mich sicher besser gefühlt. Ich habe sehr unter den Pickeln gelitten. Aber mittlerweile gibt es zum Glück bessere Pflegeprodukte.
Und Männer zeigen allgemein eine größere Bereitschaft ihre Haut zu pflegen?
Ja, ich mittlerweile auch. Ich war nie der große Hautpflege-Typ. Da sind einige Jungs in meiner Band schon viel eitler als ich. Aber wir leben heute in einer anderen Welt und man lernt dazu. Ich weiß heute auf jeden Fall besser als früher, dass Wohlfühlen auch damit zusammenhängt, wie sehr man sowohl innerlich als auch äußerlich mit sich im Reinen ist. Auf einer Bühne zu stehen etwa, war für mich lange Jahre nicht gerade angenehm. Ich bin von Hause eher schüchtern – und dann sind da diese Lampen, die schreienden Menschen, jeder starrt einen an. Das ist eine eher unnatürliche Situation. Als muss man sich diese Situation so natürlich machen wie es geht, um sich wohl zu fühlen. Und dazu gehört etwa auch, dass man ein Deo benutzt, dass seinen Job macht. Und dass man sich optisch wohlfühlt. Darum pflege ich meine Haut mit Feuchtigkeitscreme – und trinke sehr viel Wasser, um auch den restlichen Körper zu hydrieren. Das ist alles miteinander verbunden.
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