Erfolgreiches Comeback für „Roseanne“ auf ABC
In den Neunzigerjahren gehörte „Roseanne“ weltweit zu den beliebtesten Fernsehserien. Auch in Deutschland war die Sitcom um eine amerikanische Arbeiterfamilie ein Hit. Vor allem das unverwechselbare Lachen von Hauptdarstellerin Roseanne Barr ist wohl vielen Fans in Erinnerung geblieben. Jetzt feierte die Comedy-Serie nach über 20 Jahren ihr Comeback – und das mit sensationellen Einschaltquoten! Durchschnittlich 18,2 Millionen Zuschauer haben auf dem amerikanischen Sender ABC die Ausstrahlung der ersten beiden Episoden der zehnten Staffel verfolgt. Das sind mehr Menschen als beim Show-Finale 1997. Insgesamt ist die neue Staffel auf neun Folgen angelegt.
„Roseanne“-Comeback: Glückwünsche von Donald Trump

Premierenfeier des „Roseanne“-Revivals in den Disney-Studios in Burbank (Foto: Dajana Pürsten)
Selbst US-Präsident Donald Trump nahm diese Traumquoten zum Anlass und gratulierte Roseanne Barr persönlich am Telefon. Diese hatte sich bereits im Wahlkampf als Unterstützerin Trumps gezeigt und damit für reichlich Diskussionsstoff gesorgt. Schließlich kommt es im liberalen Showgeschäft nicht so häufig vor, dass sich jemand offen zu dem umstrittenen Präsidenten bekennt. Auch ihre Figur Roseanne Connor tritt im TV-Revival jetzt als Trump-Unterstützerin auf. Schauspielerin Roseanne Barr selbst freut sich riesig über das Serien-Comeback: „Es ist sehr bewegend und aufregend. Ich bin so dankbar dafür!“.
Freudiges Wiedersehen mit altbekannten Gesichtern
Neben Roseanne Barr haben es sich auch die restlichen Schauspieler der Originalbesetzung nicht nehmen lassen, zu ihren Fernsehwurzeln zurückzukehren. Zu verdanken ist das vor allem Sara Gilbert. Die Schauspielerin wurde als Roseannes Tochter Darlene bekannt und ist inzwischen eine der Produzentinnen der Kult-Sitcom. Wie sie neuH-Reporterin Dajana Pürsten bei der „Roseanne“-Premiere in Los Angeles verrät, war es ein Leichtes, die gesamte Connor-Familie wieder zurück an das Set zu holen: „Man würde annehmen, es sei schwer gewesen, alle wieder zu vereinen. Auch ich selbst dachte es am Anfang. Aber tatsächlich haben alle sehr schnell unterschrieben“.
Beide Beckys vereint im „Roseanne“-Revival
Den Serienmachern ist es zu Ehren des Comebacks sogar gelungen, sowohl Sarah Chalke („Scrubs“) als auch Alicia Goranson in die Geschichte einzubauen. Diese hatten sich im Original die Rolle der Becky geteilt. In der neuen Staffel stehen sie jetzt in einer besonders lustigen Verbindung zueinander:

Sarah Chalke („Scrubs“) und neuH-Reporterin Dajana Pürsten am roten Teppich zum „Roseanne“-Comeback (Foto: Dajana Pürsten)
Alicia Goranson ist wieder als Becky zu sehen, die von Serien-Zuwachs Andrea, gespielt von Sarah Chalke, als Leihmutter engagiert wird. Ein besonderer Moment, wie auch Sarah Chalke findet: „Ich habe mich auf die neue Rolle gefreut, denn so konnten Alicia und ich endlich mal zusammen vor der Kamera stehen. Das war vorher nie möglich und hat super viel Spaß gemacht. Es war eine unglaubliche Erfahrung, wieder mit allen am Set zu sein. Die Rolle der Becky war mein erster großer Job. Daher hat „Roseanne“ immer einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen“. Ebenfalls mit an Bord sind Laurie Metcalf als Tante Jackie („The Big Bang Theory“) sowie Johnny Galecki. Der „The Big Bang Theory“-Star schlüpft für das TV-Revival noch einmal in seine Rolle als David, die ihm damals die Tür nach Hollywood geöffnet hat.
John Goodman alias Dan Connor steht von den Toten auf
Und selbst John Goodman, der inzwischen auf eine beachtliche Filmkarriere zurückblieben kann, ist ein weiteres Mal als Familienoberhaupt Dan Connor zu sehen. Dabei ist sein Charakter eigentlich am Ende der neunten Staffel verstorben. Aber was wäre schließlich Roseanne ohne ihren Dan? Das haben sich auch die Produzenten gedacht und die Geschichte kurzerhand umgeschrieben.
Familie Connor: So herzhaft ehrlich

Executive Producerin Whitney Cummings am roten Teppich der Premierenfeier von „Roseanne“ (Foto: Dajana Pürsten)
„Roseanne“ lief von 1988 bis 1997 auf dem amerikanischen Sender ABC. In dieser Zeit heimste die Kult-Serie drei Golden Globes und vier Emmys ein. In „Roseanne“ geht es um die Familie Connor, eine typische Arbeiterfamilie aus dem US-Bundesstaat Illinois. Wie jede andere normale Familie, müssen auch die Connors sich mit den kleineren und größeren Problemen des Alltags herumschlagen. Das schließt auch Themen wie Arbeitslosigkeit, Geldsorgen und die Erziehung von Kindern mit ein. Genau darin liegt für viele das Erfolgsrezept von „Roseanne“, wie auch Executive Producer Whitney Cummings im neuH-Interview erklärt: „Die Serie ist so lebhaft und ehrlich und behandelt allgemeine Belange, über die sich die Menschen eben sorgen. Die Connors müssen sich mit all jenen alltäglichen Problemen herumschlagen, die gerade auch viele Amerikaner beschäftigen. Das machen sie auf eine sehr authentische Weise, aber eben auch mit Humor. Man kann sich mit ihnen identifizieren“. Und wo stehen die Connors heute?
Wo stehen die Connors heute?
Achtung Spoiler: Die zehnte Staffel von „Roseanne“ startet wieder mit finanziellen Sorgen für Dan und Roseanne. Sie haben Schwierigkeiten, ihre verschreibungspflichtigen Medikamente zu zahlen. Auch bei ihren Kindern läuft es nicht viel besser. Becky ist pleite und Darlene hat sich von ihrem Ehemann David getrennt und zieht nun mit ihren zwei Kindern zurück in ihr Elternhaus. In der 20-Jährigen Pause ist also viel passiert: Die Kinder sind erwachsenen geworden, sind inzwischen selbst Eltern und auch Roseanne ist mit den Jahren gereift: „Ich denke, Roseanne ist noch immer eine sehr starke Frau, aber mit dem Alter ist sie auch verletzlicher geworden“, so Roseanne Barr über ihre Paraderolle.
„Roseanne“-Revival enthält politische Kontroversen
Auch die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten hat ihre Spuren in der fiktionalen Familie hinterlassen. Während Roseanne eine echte Trump-Verfechterin ist, hat ihre Schwester Jackie Hilary Clinton unterstützt. Diskussionen sind also vorprogrammiert. Doch wie politisch ist das „Roseanne“-Revival? Laut Produzentin Whitney Cummings, muss das jeder Zuschauer für sich selbst herausfinden: „Die Serie ist nicht offensichtlich politisch. Es geht eher um politische Umstände, mit denen jede Arbeiterfamilie zu tun hat. Dadurch mag die Serie manchmal politisch wirken, aber eigentlich möchte „Roseanne“ einfach nur realistisch und menschlich sein. Wir bilden im Grunde nur die Welt ab, in der wir gerade leben“.
Deutschlandstart von „Roseanne“ unbekannt
Wann die deutschen „Roseanne“-Fans das Comeback der urkomischen und herzhaft ehrlichen US-Familie zu sehen bekommen, ist bislang noch unklar. Bis es soweit ist, können sich zumindest Amazon Prime-Mitglieder mit den alten Folgen von „Roseanne“ über Wasser halten. Angeblich soll auch bereits über eine zweite Revival-Staffel gesprochen werden.
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